Das Badehaus auf dem Zugersee ist Teil des Gebäudeensembles um den historischen Landsitz Salesianum in Zug. Der schlichte Holzbau aus den 1960er Jahren diente dem Frauenorden der Schwestern vom Heiligen Kreuz als privater Badeplatz. Sie hatten das Landhaus über mehr als hundert Jahre in ihrem Besitz. Die Aufgabe beinhaltete die Sicherung der Gebäudesubstanz, die Erneuerung der Oberflächen sowie die Optimierung des Komforts und der Funktionalität.
Der Bauablauf gliederte sich in drei Schritte, was sich in der Materialisierung widerspiegelt: In einem ersten Schritt wurde das Gebäude angehoben um die bestehende Betonfundation ertüchtigen zu können. Als zweites wurde die Holzunterkonstruktion, welche im Wechsel zwischen Luft und Wasser über die Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, durch eine feuerverzinkte Stahlkonstruktion ersetzt. Letztlich wurde auf der gesicherten Unterlage der aufgesetzte Holzständerbau erneuert.

Dabei wurde das Gebäudevolumen beibehalten. Um das Gebäude ganzheitlich zusammenzufassen und die einfache Formelsprache aus den 1960er Jahren zu stärken, geht die horizontale Fassadenschalung neu von den Fassadenflächen in die Absturzsicherung der Terrasse über. Die schnörkellose Aussenhaut steht den gestrichenen Oberflächen der Innenverkleidung gegenüber, welche sich in der Farbgebung an der Badekultur des frühen 20. Jahrhunderts orientieren.
Die Raumstruktur bleibt grundsätzlich erhalten: Ein grosser Aufenthaltsraum der zur Terrasse hin geöffnet ist. Neue Funktionen wie Aufbewahrung, Toiletten, Garderoben und Teeküche sind in einer neuen Raumschicht entlang der Uferlinie aufgereiht.
Im Zuge der Sanierung wurde zudem das Nichtschwimmerbecken zu einem vollwertigen Badesteg umgestaltet.

 

Bauvollendung
2025

Standort
Artherstrasse 55, 6300 Zug

Bauherrschaft
Privat

Auftragsart
Direktauftrag

Tätigkeit
Entwurf, Planung und Realisierung

Bilder
Reinhard Zimmerann